Die Gewinner des 22. Innovationspreises der Region Göttingen Northeim stehen fest
Konkurrenz größer denn je - Die besten zwölf von insgesamt 132 eingereichten Innovationen prämiert
Zum ersten Mal in der frisch sanierten Stadthalle Göttingen wurde am Abend des 28. Novembers 2024 der Innovationspreis der Region Göttingen Northeim an zwölf innovative Unternehmen verliehen.
Dabei war ihre Konkurrenz größer denn je: Für den Preis haben sich im 22. Jahr des Wettbewerbs 132 Unternehmen aus ganz Deutschland, aber insbesondere der Region Göttingen Northeim beworben - ein neuer Rekord! Unter den Teilnehmenden waren mittelständische Unternehmen, weltweit agierende Konzerne und Bildungseinrichtungen genauso vertreten wie WissenschaftlerInnen, Studierende sowie soziale Projekte und Initiativen. Rund 30 von ihnen nutzten die neu geschaffene Möglichkeit, sich im Vorfeld der Preisverleihung an kleinen Messeständen im Foyer der Stadthalle zu präsentieren, und damit bereits vorab neue Kontakte zu Gästen und den anderen Teilnehmenden zu knüpfen und das eigene Netzwerk zu erweitern.
Erstmals beteiligte sich der Landkreis Northeim als offizieller Kooperationspartner. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel vom Landkreis Northeim eröffnete deshalb unter dem Motto "Gemeinsam Zukunft gestalten" den Abend gemeinsam mit Landrat Marcel Riethig (Landkreis Göttingen) und Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (Stadt Göttingen).
"Der Innovationspreis ist nicht nur ein Qualitätssiegel, sondern auch ein Impulsgeber für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung unserer Region. Die diesjährige Rekordbeteiligung von 132 Bewerbungen zeigt eindrucksvoll unsere Innovationskraft. Besonders freut es mich, dass der Wettbewerb mit dem Landkreis Northeim als neuem Kooperationspartner interkommunal noch breiter aufgestellt ist. Erstmals nutzten auch rund 30 Teilnehmende die Möglichkeit, sich an kleinen Messeständen vorab zu präsentieren - eine großartige Gelegenheit für kreativen Austausch und Vernetzung. Der Innovationspreis entwickelt sich stetig weiter und macht deutlich: Südniedersachsen ist ein Ort, an dem Zukunft gestaltet wird", sagt Landrat Marcel Riethig (Landkreis Göttingen) in einem Statement.
"Seit über zwei Jahrzehnten bringt der Innovationspreis die Ideen und die Kreativität zum Ausdruck, die in unserer Region stecken. Und es macht einfach Spaß, zu sehen, wie sich in dieser Zeit zum einen der Preis weiterentwickelt hat - mit neuen Kategorien und neuen Sponsoren. Schon seit einigen Jahren hat der Innovationspreis sich so auch über die regionalen Grenzen hinaus ein Standing erarbeitet, das für Pioniergeist und Einfallsreichtum steht. Und als Oberbürgermeisterin freut es mich natürlich besonders, dass der Preis in der neu gestalteten Stadthalle nun auch ein Zuhause gefunden hat, das seine Ausrichtung hervorragend widerspiegelt", bringt Petra Broistedt, Oberbürgermeisterin Stadt Göttingen, zum Ausdruck.
Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (Landkreis Northeim) ergänzt: "Innovation ist der Schlüssel zur Zukunft - für unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten. Der Innovationspreis der Region Göttingen Northeim verdeutlicht jedes Jahr aufs Neue die beeindruckende Vielfalt und Kreativität unserer Region. Als offizieller Kooperationspartner freut es mich besonders, dass der Landkreis Northeim nun aktiv die Förderung neuer bahnbrechender Ideen unterstützt. Die hervorragenden Projekte setzen wegweisende Impulse, sei es im Bereich Nachhaltigkeit, Wissenschaft oder Technologie. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich herzlich - Ihr Engagement gestaltet die Zukunft unserer Region und weit darüber hinaus."
Christoph Benze aus dem Niedersächsischen Umweltministerium vergab in Vertretung von Minister Christian Meyer den mit 10.000 € dotierten Klima-Innovationspreis Niedersachsen. Über diesen Gewinn freute sich das Unternehmen Berding Beton GmbH aus Steinfeld mit der Innovation next.beton - Deutschlands erstes zementfreies Betonrohr.
Zur Pressemitteilung zum Klima-Innovationspreis Niedersachsen 2024 der NAN Allianz für Nachhaltigkeit.
GRÜNDER*INNEN UND JUNGUNTERNEHMER*INNEN
Revolutionäre RNA-Scheren als antivirale Plattformtechnologie
In der Kategorie GründerInnen und JungunternehmenInnen traten 56 BewerberInnen an.
Den ersten Platz gewann die Avocet Biosciences GmbH aus Göttingen. Das Unternehmen entwickelte eine "Schere", um RNA-Viren in Zukunft präzise zu zerschneiden und damit zu zerstören. Perspektivisch können damit im Rahmen der Pandemie-Vorsorge Viren und ihre Mutationen effektiver bekämpft werden bzw. Medikamente wesentlicher schneller entwickelt werden.
Den zweiten Platz belegt die Allogenetics GmbH aus Hannover mit einer bereits patentierten Lösung, die zu geringeren Abstoßraten bei Transplantationen führen soll: Statt das Immunsystem der PatientInnen zu unterdrücken, wird das Transplantat so behandelt, dass es für das Immunsystem des Körpers "unsichtbar" wird.
Das sich in Gründung befindende Unternehmen HyphaGrowth aus Göttingen belegt den dritten Platz. Es hat mit MycoTeil vollständig kreislauffähige Dämmpaneele entwickelt, die sich durch ihre Feuerbeständigkeit, geringe Entsorgungs- und Produktionskosten und hohe Dämmfähigkeit auszeichnen.
UNTERNEHMEN BIS 20 MITARBEITER*INNEN
Ganzheitliches Massivholzbausystem als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Baustoffen
Große Vielfalt bewiesen auch die 47 Bewerbungen in der Kategorie der Unternehmen mit bis zu 20 MitarbeiterInnen.
Den ersten Platz sicherte sich die TRIQBRIQ AG aus Stuttgart. Das Unternehmen stellt "Ziegel" aus kostengünstigem Schwach- und Schadholz sowie rückgebautem Altholz her. Diese werden vor Ort auf der Baustelle mit Dübeln verriegelt, sodass zusätzlich auch kein Mörtel notwendig ist.
Den zweiten Platz erhielt die VALOFLY GmbH aus Einbeck. Die Innovation: ein kabelgebundenes Drohnensystem mit 5G-Antennen, das in Notlagen & Katastrophenfällen z.B. bei Hochwasserlagen wie zuletzt im Ahrtal per Hubschrauber schnell und flexibel an den Einsatzort gebracht werden kann. Damit entsteht am Einsatzort ein Handynetz, sodass Menschen in Not telefonisch Hilfe rufen können.
Platz drei ging an die e3 IDF GmbH aus Hamburg. Deren neu entwickeltes Kamerasystem überwacht das Umfeld von Windenergieanlagen. Eine KI erkennt dabei "relevante Flugobjekte" - also z.B. geschützte Vogelarten wie Seeadler und Rotmilane - und sendet als Schutzmaßnahme eine Abschaltempfehlung.
UNTERNEHMEN ÜBER 20 MITARBEITER*INNEN
CO2-Reduzierung mit Geopolymer-Beton
In der Kategorie Unternehmen über 20 MitarbeiterInnen sind insgesamt 29 Bewerbungen von Industrieunternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen eingegangen. Gewonnen hat die Kortmann Beton GmbH & Co. KG aus Schüttorf. Das Unternehmen hat ein Geopolymer-Beton entwickelt - Beton ohne den eigentlichen Hauptbestandteil Zement. Damit wird der CO2-Ausstoß im Vergleich zu traditionellem Beton um 75% reduziert.
Den zweiten Platz in dieser Kategorie belegte die Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG aus Hann. Münden. Sie entwickelten ein Papiernetz, welches Schaumstoff als dämpfendes Verpackungsmaterial ersetzt. Je nach Anwendung ist das Papiernetz mehrfach verwendbar oder kann nach der Nutzung einfach im Altpapier entsorgt werden.
Die Maximator Hydrogen GmbH gewann den dritten Platz. Das Unternehmen aus Nordhausen hat für Wasserstoff-Tankstellen und -stationen eine patentierte automatische Dichtungswechseltechnologie entwickelt. Durch die Innovation werden Service- und Wartungseinsätze auf ein Minimum reduziert und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen gesteigert.
ZWEI SONDERPREISE VERGEBEN
Zusätzlich wurden zwei Sonderpreise im Wert von jeweils 3.000 Euro verliehen. Die Sparkasse Göttingen stiftete den Sonderpreis "Integration und Soziales". Dieser ging an die Bücher-Heimat gGmbH aus Bad Harzburg. Durch den Einsatz von knapp 40 Ehrenamtlichen, zwei fest angestellten (Teilzeit-)Kräften und einer Auszubildenden belebt sie seit 2022 die regionale Kultur-Landschaft durch den Verkauf von Büchern, Lesungen und vielem mehr. Die erwirtschafteten Gewinne fließen in die Bad-Harzburg-Stiftung und kommen so der Leseförderung, Kinder- und Jugendprojekten und der Stadtverschönerung zu Gute. Der von Measurement Valley gestiftete Sonderpreis "Messtechnik" wurde an die Histomography GmbH aus Göttingen verliehen. Das 2023 gegründete Unternehmen mit 7 Mitarbeitenden hat ein 3D-Gewebemikroskop zur Verbesserung der Diagnostik von z.B. Tumoren entwickelt.
PUBLIKUMSPREIS
Zum dritten Mal wurde in diesem Jahr der Publikumspreis vom MEKOM - Regionalmanagement Osterode am Harz e.V. im Wert von 2.000 Euro vergeben. Hierzu hat das Publikum im Rahmen eines Live-Votings eine Abstimmung für die insgesamt sechs Vier- und Fünft-Platzierten der drei Kategorien.
(Hinweis an die Redaktionen: Gewinner stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Nominiert für den Publikumspreis sind: MyriaMeat GmbH aus Göttingen/München, INLEAP Photonics GmbH aus Hannover, feelSpace GmbH aus Osnabrück, SORMAS Foundation gGmbh aus Braunschweig, AWIA Umwelt GmbH aus Göttingen, LOTTA KAROTTA Bio-Lieferservice OHG aus Gleichen)
SPONSOREN UND PREISGELDER
Unterstützt wurde der von der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH in Kooperation mit der GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH organisierte Wettbewerb von den Sparkassen aus Göttingen, Einbeck, Duderstadt und Osterode, der Kreissparkasse Northeim, der EAM, MEKOM Regionalmanagement Osterode am Harz e.V. sowie dem Wirtschaftsverband Measurement Valley e. V. Die Landkreise Göttingen und Northeim sowie die Stadt Göttingen sind Kooperationspartner des Innovationspreises der Region Göttingen Northeim. Die Sieger konnten sich ein Preisgeld von jeweils 3.000 Euro, die Zweitplatzierten von jeweils 2.000 Euro und die Drittplatzierten von jeweils 1.000 Euro sichern.
Hier finden Sie noch die Videos und weitere Informationen zu den Preisträgern.